Ein Herzensprojekt tut so gut! Wenn mir jemand sagen würde, ich hätte einen ganz persönlichen Wunsch frei, wüsste ich genau was ich mir wünschen würde. Ich würde mich verzehnfachen, um noch mehr helfen zu können.
Viele Jahre – vor allem als ich deutlich jünger war – hab ich mich fast gar nicht mit dem Gedanken des “Helfens” auseinandergesetzt. Im jugendlichen Leichtsinn blendet man viele Dinge aus. Sobald man dann auf sich allein gestellt ist, irgendwann einen Partner oder Partnerin findet, eventuell heiratet und Kinder bekommt, erweitert sich der Blick auf die Dinge die wirklich wichtig sind. Auf die Dinge die um einen rum passieren.
Indien legte den Grundstein der Reise
Vor zwei Jahren war ich in Indien und war Teil einer Reise, auf der ich helfen konnte: mit meiner Anwesenheit, mit Gesprächen, mit einem offenen Ohr… aber eben auch mit Unterstützung in Form von Sachgütern oder Spenden, mit denen vor Ort zum Beispiel Schulrücksäcke gekauft werden konnten. Gespendet haben meine Frau und ich schon immer. Immer gezielt in Projekte, die uns zusagen und bei denen wir ein gutes Gefühl haben. Ein gutes Gefühl, dass Hilfe wirklich benötigt wird und die Hilfe gezielt ankommt. Und dabei spielte es nie eine Rolle, ob es ein Projekt vor Ort ist oder die Unterstützung in einem anderen Land benötigt wird.
Mit Indien startete meine Reise. Diese Reise prägte mich so sehr. Ich habe so viele Dinge gesehen, die kein Bild der Welt darstellen könnte. Man fängt an zu reflektieren und zu verstehen, wie gut es einem eigentlich geht. Und damit meine ich eigentlich nur die Rahmenbedingungen. Geld hat jeder unterschiedlich viel auf der Welt. Jedes Kind wächst in der Welt heran in die es geboren wurde. Und glücklich sein bemisst sich nicht am Geld. Was sich aber in jedem Fall daran bemisst, sind die Rahmenbedingungen. Damit meine ich das Gesundheitswesen und die medizinische Versorgung, die Bildung im allgemeinen und die grundsätzliche Versorgung mit alltäglichen Gütern die zum Leben benötigt werden. Aus diesem Grund wird die Reise nicht meine letzte gewesen sein…
Mein Herzensprojekt: Peru
Die gesamte Welt steht gerade still, weil Corona uns alle betrifft. Es macht vor niemandem halt. Vor allem nicht vor den Ländern, in denen die Versorgung mit den grundsätzlichen Gütern ohnehin schon schwierig war. So auch in Peru.
Nach Brasilien und Argentinien ist Peru das flächenmäßig drittgrößte Land Lateinamerikas. Leider ist die Qualität der Bildung, vor allem in den ländlichen Gebieten, nicht sonderlich gut. Die peruanische Regierung vernachlässigt den Bildungssektor. Auch Kinderrechtsverletzungen sind immer wieder ein Problem in Peru, wo World Vision seit vielen Jahren tätig ist, um die Lebensbedingungen der Familien Schritt für Schritt zu verbessern.
Viele kleine Schritte führen ans Ziel
In den vergangenen zwei Jahren vor Corona hat World Vision insgesamt 1.598 Väter und Mütter in dem Projektgebiet Paucará darüber aufgeklärt, warum eine gute Schulbildung wichtig ist, damit ihre Kinder eines Tages ohne Armut leben können. Klingt simple, ist jedoch der erste Schritt, um eine bessere Zukunft für die Kinder gewährleisten zu können.
60 Lehrkräfte wurden in modernen Lehrmethoden geschult, insbesondere darin, wie sie die Lesefähigkeiten der Schülerinnen und Schüler fördern können. Ich bin selbst Papa von zwei Jungs und freue mich besonders über die Spielbibliotheken, die in Projektgebiet entstanden sind. Insgesamt 831 Schulkinder profitieren von ihnen und werden so spielerisch an das Lesen herangeführt. Darüber hinaus wurden im Projektgebiet sechs neue Lehrkräfte eingestellt, die vor allem Jugendliche dabei unterstützen, ein Handwerk zu erlernen und später einmal ihr eigenes kleines Geschäft zu eröffnen. Das kann z. B. eine Konditorei oder Schreinerei sein. 1.060 Kinder und 1.064 Jugendlich profitierten außerdem von Theater- und Zeichenworkshops und hatten die Chance an vielen Sport- und Freizeitaktivitäten teilzunehmen.
Und genau da möchte ich anknüpfen… mit meinem Herzensprojekt!
Raishell
Ich möchte euch ganz kurz mitnehmen nach Peru. Und zwar zu einem kleinen Mädchen namens Reishell. Sie ist ist 7 Jahre alt und geht in die zweite Klasse. Ein aufregendes Alter, weil es die ersten Berührungen mit der Schule sind. Seit der Pandemie hat sie jeglichen Kontakt zu ihrer Schule verloren. Das einzige Kommunikationsmittel zu ihren Lehrkräften wäre das Mobiltelefon ihrer Eltern gewesen. Das Handy der Familie wurde aber gesperrt, weil ihre Eltern als Tagelöhner nun nur noch Geld für das aller nötigste hat. So hat Raishell aktuell nur die Möglichkeit, mit den Büchern und Heften zu lernen, die sie eben zu Hause hat.
Bildung ist das höchste Gut
Raishell und alle anderen Kinder sollen eine Chance haben und sind Teil von meinem Herzensprojekt. Eine selbstbestimmte Chance auf ihr ganz eigenes Leben. Ich bin kein Lehrer. Sonst wäre ich sicher schon vor Ort. Aber ich kann mit den Rahmenbedingungen helfen. Kinder brauchen Stift und Papier. Das Rüstzeug, um schreiben und lesen zu lernen. Um Erlerntes festzuhalten. Um mit dem gewonnenen Wissen selbstbewusst auf die Welt zu schauen und Möglichkeiten zu entdecken.
Jetzt kommst mein Herzensprojekt ins Spiel: Ich möchte die Kids in den benachteiligten Gebieten mit “Bildungskits” zu versorgen. Die Kinder sollen auch zu Hause weiterhin die Möglichkeit haben zu lernen. Altersgerechte Pakete mit Lernangeboten aus allen Bereichen. Es darf nicht an dem leeren Zeichenblock oder dem defekten Bleistift scheitern, denn an der Motivation der Kinder scheitert es nicht.
Ihr wollt helfen?
Ihr kennt mich: Jeder Cent führt uns näher ans Ziel! Denn “gemeinsam” lautet das Zauberwort!
Deshalb freue ich mich über jede kleine Unterstützung für meine Bildungskits. Ganz besonders lag mir dabei am Herzen, dass auch jüngere Kinder mit den Kits versorgt werden. Wir kennen es doch alle gerade nur zu gut, seitdem wir im Lockdown leben. Die Jüngsten wurden oft vergessen. Ich hab folgende Bildungskits zusammengestellt und freue mich, wenn wir ganz viele von ihnen realisieren können:
- für Kinder unter 5 Jahre: Malheft, Farbkasten, Knete, Puzzle, Kinderbuch
- Kinder 6-11 Jahre: A4 Hefte (kariert + liniert), Farbkasten, Bleistift, Kullis (rot und blau), Radiergummi, Zeichenblock, Kleber, Spitzer, Schere
- Kinder 12-18 Jahre. Alles ähnlich wie oben nur mit Filzstiften, Korrekturstift und Dreiecklineal-Set und ohne Kleber, Radiergummi und Zeichenblock
Hier kommt eure Hilfe an: Ich unterstütze die Kinder in Peru mit Bildungskits 💙
Unabhängig von den “Bildungskits”, warte ich natürlich sehnsüchtig auf den Moment, an dem das Reisen wieder ungehindert möglich ist. Ich möchte nach Peru. Vor Ort helfen. So wie ich schon in Indien getan habe.